Claire, Home-Alone-Edition

Na, Ihr Besten?!

Guckt mal raus! Es ist noch hell draußen! In Kürze kommt wieder diese Jahreszeit, in der es beständig dunkel und kalt ist. Diese Jahreszeit, die einige Menschen so verrückt macht, dass sie draußen herumlaufen, Dinge einsammeln, die von Bäumen fallen und sie mit in ihre Wohnung nehmen. 

Kastanienmännchen!

Kürzlich habe ich wiedermal den Preis für meine beeindruckende Schlichtheit gezahlt. Wie ja bereits berichtet, hatte ich mir ein neues Bett gekauft. 

Nun habe ich ja auch einen Instagram-Account, den ich gern dazu benutze, italienische Rezept- und Inneneinrichtungsseiten zu abonnieren. Was auch sonst?

Auf den Inneneinrichtungsseiten waren auch Schlafzimmer abgebildet. Über einigen Betten waren Schweberegael mit Deko-Elementen angebracht. So stylisch! Und schwups quietscht das Werbeopfer Claire: „Haben Wollen!“

Boh, dachte ich, das sieht ja toll aus. Gucken wir doch mal, was das so kostet.

Ach das ist ja PREISWERT! Und so leicht zu montieren! Easy Peasy! Das kann man hier sofort mit zwei Klicks bestellen und dann wird es ratzifatzi geliefert. 

Was ich wirklich bräuchte, ist kein Schweberegal, sondern einen Apparat, der mir sobald dieser Gedanke in meinem Kopf auftaucht („easy! das geht doch schnell!“) einen Stromschlag verabreicht und das Internet abschaltet. Leider habe ich so einen Apparat nicht.

Dafür habe ich jetzt aber vier Schweberegale. Na klar: vier Stück. Jedes 80cm breit. Das muss doch was her machen und edel aussehen für all die Besuchergruppen, die durch mein Schlafzimmer flanieren, wenn sie mein Schloss besichtigen. Oder für die 1000 Follower, die meinem Influencer Kanal „Jetzt aber mal so richtig schön wohnen!“ folgen.

Vier Schweberegale, die je drei Löcher haben, an denen man sie mit Dübel und Schraube montieren kann. 

Vier mal drei macht zwölf.

So was passiert, wenn ich alleine zuhause bin, und das Kind nicht als korrektiv eingreift. Dieser Kevin hat zwar die Wohnung ins Chaos gestürzt als er alleine zuhause war. Aber das war nur, weil er Einbrecher verjagen musste. Wenn Claire alleine zuhause ist, sollte das WLAN abgeschaltet werden, damit sie kein Bastelset für Erwachsenen bestellt und dann eine Sinnkrise bekommt.

In dem Moment als ich gestern das Paket auspackte und die Schrauben in der Hand hielt, wurde mir klar, dass ich gleich meine Bohrmaschine und meine Wasserwaage würde rauskramen müssen und akkurat abmessen und bohren und montieren muss. Zwölf mal akkurat bohren.

Jo, nech?

In diesen Momenten hasse ich meine schnellen, impulsiven, emotionalen Spontanentscheidungen fast noch mehr, als ich es hasse Löcher zu bohren. Ja, ich kann handwerklichen Schnickschnack, sogar recht anständig; es macht mir nur absolut keinen Spaß. Ich möchte die Entscheidung treffen und dann sofort das Ergebnis sehen, ohne einen Handschlag zu tun – und ehe jemand von Euch fragt: Ja, das hätte ich bei Gesundheitsthemen gern genauso. Dieser Mittelteil, wo frau sich anstrengen und konzentrieren muss, und keinen Blödsinn machen darf… das ist nicht so meins. 

Als ich fertig war (mit viel Fluchen und Schimpfen und Jammern und Staubsaugen und Wischen und Bett wieder an seinen Platz rücken) bin ich erstmal mit Karacho gegen einen Bettpfosten gerannt und habe jetzt eine farblich zum blauen Bett passende Deko am Oberschenkel.

Folgt mir für mehr Beauty-Tipps.

Aber – nix zu machen, das Regal sieht hammermäßig aus. Als dann alles fertig war und meine Bilder drauf standen, war ich so happy, dass ich ein bisschen geweint habe. Kann aber auch sein, dass der Oberschenkel noch ziemlich wehtat.

Naja, immerhin habe ich jetzt eine Ablage für Traumelsalbe direkt über meinem Bett.

Macht’s Euch fein.

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Viel Spaß beim Lesen!