So, könnte bitte jetzt mal jemand das Jahr umtauschen? Danke.
Nachdem ich mich also heute den gender-klischeehaften Hausarbeiten zugewandt habe, hat meine eigene Blödheit mal wieder triumphiert.
Zwei Stunden habe ich meine – zugegebenermaßen – nicht mehr so frische, knielange Wollstrickjacke mit Zopfmuster ausgebessert und geflickt. Der Winter naht heran. Das war nötig. Nachdem ich mir einen Fuselrasierer angeschafft hatte, schien es mir besonders schlau, die Jacke vor der Reparatur ausgiebig zu entfuseln.
Nur um nach erfolgreicher Entfusselung und Reparatur auf die grandiose Idee zu kommen, die Strickjacke in der Waschmaschine zu waschen.
Genau in der Waschmaschine, die mir schon einen ziemlich teuren Wollschal ruiniert hat.
Aber – Hach – dachte ich dieses Mal: Ich bin ja schlau. Hatte ich doch gelesen, dass die Wollsachen nur verfilzen, weil die Waschtemperatur 30 Grad sei und das Spülwasser kalt. Würde man jedoch gleich alles kalt waschen…verfilzt es trotzdem.
Die Jacke, die mal bis ans Knie ging, war dann bauchfrei. Soll ja gerade In sein. Verzweifelt habe ich nach Tante Google gerufen, das Internet nach Entfilzungstipps durchforstet und festgestellt, dass Essigwasser retten soll. Jetzt, nach der Spülung im Essigwasser ist sie immerhin wieder probedeckend lang. Jetzt muss das Wollstück noch 24h in die Tiefkühltruhe. Ja, genau die Tiefkühltruhe, in der schon meine leeren Tupperdosen der Ent-Duftung entgegen harren – auch ein Tipp aus diesem Internet. Die Tiefkühltruhe, deren Überraschungsmenus ich seit drei Tagen esse.
Warum Überraschungsmenus? Weil ich beim Einfrieren jedes Mal die Arroganz habe zu denken: „Ach, das merke ich mir doch, dass das eine leckere, rotbraune Allerleispeise mit undefinierten Stückchen ist. Das sieht man doch! Das muss ich nicht beschriften!“ Wo ich inzwischen aus Erfahrung gelernt haben könnte, dass im gefrorenen Zustand ALLES aussieht wie Hundefutter.
Wahrscheinlich werde ich mir morgen zum Abendbrot meine Strickjacke auftauen.
Morgen habe ich einen Friseurtermin, bei der einzigen Friseurin, die mich ohne Worte versteht. Sie spricht kaum deutsch, versteht aber genau, was ich meine und setzt das, was sie versteht, 1:1 um.
Meine Paranoia vor dem großen C treibt mich dahin. Wenn sie diese Serviceleistungen wieder blockieren sollten, möchte ich kein zweites Mal über Monate wie Chewbacca aussehen.
Vielleicht weiche ich jetzt noch meinen Wollschal in Essig ein.
Brauche schließlich noch einen Nachtisch für morgen.
Habt’s fein.