Na, Ihr besten? Gestern schreibe ich mit meinem Cousin, Zoologe in einem großen deutschen Zoo mit Bären, Giraffen, Löwen und Co. Er würde jetzt noch zwei Tage im Büro sein, und dann ins Homeoffice gehen.
Langes Schweigen. Dann kann ich mir natürlich die Frage nicht verkneifen:
„Home-Office heißt bei Euch, jeder nimmt zwei Giraffen und einen kleinen Elefanten mit nach Hause?“
Ja, nicht mein bester Scherz, aber: roter Ball vorm Tor. Den konnte ich nicht auslassen. Ganz ehrlich: ich lache da jetzt noch drüber. Diese Krise bringt ja in manchen Menschen das Beste und in anderen das Schlechteste zum Vorschein. Wenn Du wissen möchtest, was in einem Menschen steckt, guck ihn Dir in dieser Krise an: Du wirst wunderbare und schrecklich Dinge über uns erfahren.
Ich erfahre gerade über mich, dass ich mich nicht gut langweilen kann. Immer ist irgendetwas. Irgendwie ist der Tag immer plötzlich sehr schnell vorbei. Am Ende des Tages frage ich mich: wie ist das passiert? Wie kann ein Tag mit Nichts-Tun schneller vergehen als ein Tag mit Arbeit?
Was erfahre ich noch über mich? Dass ich unglaublich schlicht gestrickt und kleingeistig bin: Vorhin fiel mir auf, dass meine Haare toll glänzen und meine Haut super aussieht (was einfach darauf zurückzuführen ist, dass ich nicht mehr draußen herumspringen und Cappuccinos trinken kann, also keinen Zugang zu Milch habe) – und dass das niemand sehen wird. Für einen kurzen Moment überlegte ich, ob ich Selfies mache, die ich dann in der Gegend verschicke.
Und plötzlich wurde mir klar, warum das Internet erfunden wurde, und warum so viele Menschen ihre „Best-Features“ mit Bildern auf Instagram teilen: Die sitzen alle zuhause vorm Spiegel und denken: Jetzt habe ich mir eine halbe Stunde an den Augenbrauen gemalt – und niemand würdigt das?
Als ich nach zehn Stunden Schlaf erwacht bin und mich fühlte, als sei ich vom Zug überrollt, habe ich beschlossen, wenigstens heute ( #Coronalender Tag 5) besonders positiv auf den Zustand zu gucken:
Zum Beispiel feiere ich mich gerade dafür, dass ich im Grunde ein Trendsetter bin. Wieso? Weil ich meiner Zeit voraus war und schon immer riesige Mengen Nudeln und Klopapier im Hause hatte. Schon als noch niemand etwas von #Corona wusste, fuhr ich dreimal im Jahr in die Metro und kaufte meine De Cecco-Nudeln im drei Kilo-Pack – und das tolle Klopapier ohne Hülse.
Ok, das liegt nur daran, dass ich schon immer ein Hamster war. Als Ihr Euch noch alle mit einer halben Rolle Klopapier und zwei Spaghettini im Haushalt vorkamt wie Chuck Norris, da hatte ich schon die Speisekammer voll mit – allem (Da! Da! war er, der WW-Bezug!
Macht’s Euch fein!